Hallo meine lieben Fashion-Victims,
vor einigen Wochen haben wir Paris einen Besuch abgestattet. Warum ich jetzt erst darüber schreibe? Nun ja, meine Fotos waren durch einen Virus auf meinem alten PC alle vernichtet. Nun habe ich doch noch wenige Bilder retten können, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich liebe Paris. Doch leider hat diese Stadt zwei Gesichter. Sicherlich habt ihr schon einige Reportagen von den Vorstädten (seit den massenhaften Autobränden der Jugend aus den Gettos 2005) gesehen. Es wurde damals zahlreich darüber berichtet. Zur Anreise sind wir aufgrund eines Zugausfalls unwissend in einen Linienbus gestiegen, der durch die Pariser Banlieues fuhr. Es war wirklich erschreckend und ich bin immer noch schockiert, wie die französische Regierung solche Zustände zulassen kann. Man hat das Gefühl nicht in Europa zu sein, sondern in einem Kriegsgebiet. Die Geschäfte sind zugenagelt, in Wohnhäusern befinden sich keine Scheiben. Wir haben in Hamburg ebenfalls Problemvierte…. aber dort hat man mittlerweile erkannt, das durch gute soziale Arbeit wie Jugendzentren einiges erreicht werden kann. Der Anteil an Migranten ist dort zwar ebenfalls sehr hoch, aber es leben alle Kulturen nebeneinander. Dort gibt es nur eine einzige Hautfarbe und die ist schwarz. Die Menschen haben leere Gesichter und sehen aus, als hätten sie mit ihrem Leben resigniert oder abgeschlossen. Durch ihre Armut haben sie wenig Bildungschancen und kommen nur schwer an eine normale Arbeitsstelle. Durch die Perspektivlosigkeit enden viele ungewollt in der Kriminalität. Das spiegelt sich dort auf den Straßen wider. Die Menschen sitzen in Massen unter den Brücken auf abgeranzten Matratzen und schnüffeln Klebstoff und andere Drogen. Die Straßen sind von Müll und Plastikflaschen überseht. Man stellt sich die Frage: Wird der Müll dort überhaupt noch entsorgt? Kommt man in der Innenstadt mit dem Bus in Paris an, merkt man von dem ganzen als Tourist nichts. Es ist kaum irgendwo Müll zu finden und die unzähligen Luxusshops glänzen an jeder Ecke um die Wette. Es gibt allein 10 Chanel Stores, was als Fashion-Fan wie mich schön ist. Trotzdem beschleicht einen das Gefühl des schlechten Gewissens, wenn man den Eindruck hat, das Frankreich die Menschen am Rande der Gesellschaft einfach nicht sehen will, oder vergessen zu haben scheint. Ich bin froh die andere Seite von der Stadt der Mode ebenfalls gesehen zu haben. Ich kann die Wut der Jugendlichen aus den Vorstädten so gut verstehen, denn wie fühlt man sich in einer Chancenlosigkeit , die so endgültig zu sein scheint. Hinzu kommt, dass sich selbst nach den Aufständen nach 2005 sich für die Menschen nichts geändert zu haben scheint. Mich hat dieses Erlebnis viele Wochen nach unserer Städtereise noch nachhaltig beschäftigt und ich hoffe das Frankreich irgendwann aufwacht und das Problem Armut und Chancenlosigkeit besser in den Griff bekommt.
Mein Outfit:
Sonnenbrille: Rayban**
Perlenohrringe: via Amazon**
Oberteil mit Volants: H&M Trend
Hosenrock: Himmelblau by Lola-Paltinger*
Ballerinas: Konstantin Starke
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*Dieser Blog arbeitet mit Samples und Leihgaben.
Toll, dass du ganz unverblümt über die Ankunft in Paris geschrieben hast! Man spürt, dass dich das Thema nicht kalt gelassen hat, obwohl du wahrscheinlich dort hin gefahren bist, um dir schöne Dinge anzusehen.
Du siehst sehr gut aus! Paris soll ja doch dein Wohnort sein!